Michael Stumpf  Orgelbau - Orgelpflege 

 
 


Informationen über die Orgelrenovierung


Der Orgelprospekt stammt von der ursprünglichen Orgel, erbaut 1754-56 vom Würzburger Hoforgelmacher Johann Philipp Seuffert. Im Jahr 1900 wurde das Seuffert’sche Werk beseitigt und durch ein Instrument von Franz Hochrein (Münnerstadt) ersetzt.

1935 ging das Hochrein-Werk in einem Neubau der Firma Michael Weise (Plattling) auf, wobei lediglich einiges Pfeifenwerk über-nommen wurde. 1979 erfolgten einzelne Veränderungen am Klang-bestand, insbesondere im Prinicipalchor.

Das Instrument ist technisch und klanglich ein typisches Zeitdokument für den Umbruch von der romantischen zur Ästhetik der sog. Orgelbewegung. Die Disposition beginnt barocken Vorbildern nachzuspüren, kann jedoch ihre klangästhetischen Wurzeln in der Spätromantik nicht verleugnen. Michael Weise war früh von der Orgelbewegung beeinflusst, seine Orgeln tendieren zu einer oberton­reichen Farbigkeit und bilden eine süddeutsche Variante des neubarocken Klangstils. 

Bei der Orgel der Klosterkirche handelt es sich mit 26 Registern auf zwei Manualen und Pedal um das größte, rein pneumatische und technisch unveränderte Instrument im Landkreis Bad Kissingen. 

31 Jahre nach der letzten größeren Arbeit und 7 Jahre nach der Kirchenrenovierung (2003) war nun eine gründliche Reinigung und Revision der Orgel dringend geboten.

Im Rahmen dieser Maßnahme wurden auch das pneumatische Traktursystem, das nach nunmehr 75 Jahren ohne wesentliche Ausfälle die Grenze seiner Funktionssicherheit erreicht hatte, die schadhaften Prospektpfeifen sowie der völlig abgenutzte Spieltisch einer gründlichen Generalüberholung unterzogen.

 Mit den Arbeiten wurde die auf Orgelpflege und Restaurierung spezialisierte Firma Michael Stumpf aus Bad Kissingen betraut.


Disposition:


I. Hauptwerk C - g’’’ (56 Töne) 

Bourdun 16' Holz/Zinnlegierung, gedeckt 

Prinzipal 8' Prospekt (1979), Zinnlegierung 

Spitzflöte 8' Holz/Zink/Zinnlegierung, konisch offen 

Quintatön 8' Zink/Zinnlegierung, gedeckt 

Gamba 8' Zink/Zinnlegierung Octav 4' 

Zinnlegierung (1979) 

Rohrflöte 4' Zinnlegierung, halbgedeckt 

Piccolo 2' Zinnlegierung 

Mixtur 4fach 1 1/3'         Zinnlegierung (1979) 

Trompete 8' Becher Zink/Zinnlegierung


II. Schwellwerk  C - g’’’ (56 + 12 Töne*) 

Geigenprinzipal 8' * Holz/Zinnlegierung, offen 

Gedeckt 8' * Holz/Zinnlegierung, gedeckt  

Salicional 8' * Zink/Zinnlegierung, offen 

Vox coelestis 8' * ab c°,  Zink/Zinnlegierung 

Nachthorn 4' * Zink/ Zinnlegierung, leicht konisch 

Rohrquint 2 2/3' * Zinnlegierung, halbgedeckt/konisch offen

Waldflöte 2' Zink/ Zinnlegierung, konisch 

Terzflöte 1 3/5' Zinnlegierung, konisch 

Zimbel  3fach 1' Zinnlegierung 

Oboe 8' * Becher Zink/Naturguß, ab cs’’’ labial


Pedalwerk  C - f’ (30 Töne) 

Prinzipalbass 16' Holz offen 

Subbass 16' Holz gedeckt 

Zartbass 16' (aus Subbass) 

Octavbass 8' Holz/Zink, offen 

Flötenbass 4' Holz/Zinn, offen 

Stille Posaune 16' (1979)


Koppeln: I-P, II-P, II-I, Oberoktavkoppel II-I, Unteroktavkoppel II-I

2 Freie Kombinationen, Rohrwerke ab, Autom. Piano-Pedal ab, Tutti, Auslöser, Walze

Pneumatische Trakturen, Taschenladen (System Weise)